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Psychotherapie

Psychotherapie ist ein Behandlungsverfahren, welches auf der Beziehung zwischen zwei Menschen aufbaut: Dem an einer psychischen oder psychosomatischen Störung Leidenden, und dem Therapeuten/der Therapeutin, der/die die Selbstheilungskraft des Patienten/der Patientin aktiviert und ihm dann ein Wegbegleiter/eine Wegbegleiterin in Richtung Gesundung ist. Dazu ist es oft notwendig, die Ursachen des Leidens zu finden, lebenshemmende Blockaden zu beseitigen und eine neue Orientierung im Leben zu finden.

Neben der Einzeltherapie gibt es auch gruppentherapeutische Verfahren.

Zwar ist die psychotherapeutische der ärztlichen Behandlung gleichgestellt, aber es gibt immer noch keine bundeseinheitliche Regelung für deren Finanzierung. Die Krankenkassen refundieren lediglich einen geringen Beitrag, der kaum einem Drittel der Kosten entspricht. Und „Psychotherapie auf Krankenschein“ kann überhaupt nur von etwa 10% der Patient:innen in Anspruch genommen werden.

Wie komme ich zu der für mich „richtigen“ Psychotherapie?

Von ganz besonderer Wichtigkeit ist die Persönlichkeit des Therapeuten. Der therapeutische Prozess soll ja von Vertrauen und Sympathie getragen sein, damit auch frustrierende oder angstmachende Situationen ohne Flucht bewältigt werden können.

Der Patient oder die Patientin sollte sich also vor Beginn einer Psychotherapie gut informieren. (Beratungsgespräche, Literatur ...) Nicht unwesentlich ist es, ob der Patient/die Patientin beispielsweise lieber mit einem Mann oder einer Frau arbeiten will oder ob Wert auf das Alter des Therapeuten oder der Therapeutin gelegt wird u.ä. Handelt es sich um gravierende Leidenszustände wie beispielsweise eine Psychose oder eine Persönlichkeitsstörung, sollte das Augenmerk auch auf die diesbezügliche Erfahrung bzw. Spezialisierung des Therapeuten/der Therapeutin gelegt werden.

Es gibt eine Reihe, vom Bundesministerium für Gesundheit anerkannter, psychotherapeutischer Richtungen, die sich in der Methodik grundsätzlich unterscheiden, im Ziel aber durchaus übereinstimmen.

In einem Erstgespräch geht es dann nicht nur um das wichtige „Kennenlernen“, es geht auch um die Fragen der Kosten, des Settings, der Wartezeit, vor allem aber der angepeilten Therapieziele.

Auch Psychotherapie hat „Nebenwirkungen“

Es gibt kaum einen psychisch leidenden Menschen, der nicht gelernt hat, sich auf irgendeine Art zu „schützen“. Aber gerade dieser vermeintliche Schutz ist es dann oft, der das Leben inhaltsleer, angstvoll oder freudlos macht. Oft auch sind es ein körperlicher Schmerz oder ein anderes quälendes Symptom, die das Leiden der Seele stellvertretend ausdrücken. In der Psychotherapie wird dieser „Schutz“ nach und nach verschwinden und an seine Stelle das wahre Leiden treten, an dem nun gemeinsam gearbeitet werden kann. Psychotherapie verlangt also einigen Mut, denn es kann vorübergehend auch zu einer Verschlechterung des Zustandsbildes kommen. Es ist daher naheliegend, dass die Motivation zum Einstieg in eine Psychotherapie aus dem Leidensdruck des Patienten oder der Patientin kommen muss. Den Angehörigen „zuliebe“ eine Therapie zu beginnen wird kaum erfolgversprechend sein.

Auch die Angehörigen sind oft Mit-Leidende des therapeutischen Prozesses, weil die heftigen negativen Reaktionen des Betroffenen auch vor ihnen nicht Halt machen. Wenn das so ist, dann sollten auch sie Hilfe suchen.