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Selbsthilfe


„Selbsthilfegruppen sind Versuche, aus eigener Betroffenheit heraus gemeinsam mit anderen eigene Wege bei der Bearbeitung eigener Probleme gehen zu lernen.“ (Balke, 1988)

Die Bedeutung der Selbsthilfegruppen nahm in den letzten Jahren stark zu und stellt eine wichtige Ergänzung zu professionellen Angeboten dar. Durch die Schwierigkeiten, die mit der Erkrankung verbunden sind, ziehen sich viele immer mehr zurück, vor allem auch, weil es fast unmöglich scheint, anderen die Probleme verständlich zu machen.

Mit die Teilnahme an den Gruppen lösen sich die Menschen aus der persönlichen Isolation und werden durch den Erfahrungsaustausch mit den anderen Gruppenmitgliedern zu „Expert:innen in eigener Sache“. Schon bei den ersten Treffen hilft die sehr positive Erfahrung, dass man von den anderen ohne lange Erklärungen verstanden wird und man sich alles Belastende von der Seele reden kann. Dabei ist es gut zu wissen, dass nichts von dem, was in der Gruppe gesprochen wird, jemals nach Außen getragen wird.

Im Austausch mit anderen, die sich in einer sehr ähnlichen Situation sind wie man selbst befindet, kann man nicht nur am Beispiel der anderen lernen, sondern auch die eigenen Probleme aus anderen Perspektiven diskutieren. Dabei öffnen sich neue Möglichkeiten für den Umgang mit den persönlichen Problemen, und zusätzlich kann professionelle Unterstützung gezielter und gewinnbringender genutzt werden.

Die Erfahrungen verschiedener Personen zeigen oft, dass mehrere unter anderem auch genau das gleiche Problem haben, z.B. mit einer Institution, einer gesetzlichen Regelung oder ähnlichem. Dann ist es sehr hilfreich, wenn man gemeinsam, im Sinne der Interessensvertretung, auftreten kann, um Veränderungen zu erreichen. Nicht umsonst ist der Leitspruch vieler Selbsthilfegruppen „Gemeinsam sind wir stärker!“.