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Persönlichkeitsstörungen

Außerdem gibt es große Unterschiede im Schweregrad der Störung.

Eine Welt in schwarz und weiß

Menschen, die mit dieser Störung leben, haben ein ungelöstes Identitätsproblem. Sie haben weder von sich selbst, noch von nahestehenden Personen ein gesichertes Bild. Sie nehmen sich und die anderen lediglich als Teil eines Ganzen wahr, was letztlich dazu führt, dass sie sich und die anderen nur als entweder absolut "gut" oder absolut "böse" erleben können. Da diese Erlebensweise außerdem noch eine stark schwankende ist, erleben wir Menschen mit Persönlichkeitsstörungen als höchst instabil und unverlässlich. Das hat nichts mit einer charakterlichen Schwäche zu tun, sondern ist Ausdruck tiefer seelischer Not.
Die Betroffenen leben in ständiger diffuser Angst, vor allem der Angst davor, verlassen zu werden. Sie müssen daher alle jene "kontrollieren", die sie für ihr Überleben dringend brauchen. Überhaupt ist es ihnen nur schwer möglich, Frustrationen zu ertragen. Tauchen heftige Affekte - wie beispielsweise Angst oder Wut - auf, sind sie kaum in der Lage, diese zu kontrollieren. Das alles wirkt sich auch auf jene Menschen aus, die ihnen nahe stehen, und verursacht großes Leid.
Oft fallen Menschen mit Borderline durch selbstschädigendes Verhalten auf: Essstörungen, häufig wechselnde Sexualpartner, Autorasen, Suchtverhalten, Beifügen von Schnittwunden u.v.a. bis hin zu wiederholenden Suizidversuchen. Damit soll eine unerträgliche Spannung abgebaut bzw. eine innere Leere, die mit Todesangst verbunden sein kann, gefüllt werden.

Hilfe durch das Setzen von Grenzen

Menschen mit Persönlichkeitsstörungen erkennen die Grenzen anderer Menschen kaum an, ebenso, wie sie auch ihre eigenen Grenzen nicht definieren können. So gestalten sich Beziehungen, die sie eingehen, instabil und häufig wechselnd.
Wenn ein Mensch in einem so großen inneren Chaos leben muss, dann hilft ihm ein Gegenüber, welches klar und authentisch Grenzen zu setzen imstande ist, sich also nicht manipulieren lässt. Es geht um ein grenzziehendes Nein, verbunden mit dem Verständnis für die seelische Not des Betroffenen und dem Ausdruck der Wertschätzung. Dazu muss sich die nahe Bezugsperson (Angehöriger oder Helfer) aus der Umklammerung befreien und selbst wieder authentisch werden.