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AKTUELLES

23.10.2023

Gesundheitscafé: Erinnern und Vergessen: Demenz besser verstehen

Unter dem Motto "Erinnern und Vergessen: Demenz besser verstehen" ging das Gesundheitscafé der Selbsthilfe Steiermark zum 3. Mal über die Bühne


Das Cafe vom Krankenhaus der Elisabethinen lud in Kooperation mit der Selbsthilfe Steiermark und Prim. Dr. Peter Hlade am Mittwoch, 11. Oktober 2023 zum Gesundheitscafé. Im Fokus stand dabei das Thema Demenz und wie wir mit der voraussichtlich steigenden Betroffenheit in der Gesellschaft umgehen können.

Ob wir an Demenz erkranken, liegt nur zu einem Teil in unserer Genetik.
Tatsächlich vererblich ist Demenz nur zu rund einem Prozent. In diesem Falle ist eine beginnende Demenz bereits sehr früh, nämlich teilweise schon ab dem 30. Lebensjahr, zu erkennen.
Das größte Risiko an Demenz zu erkranken liegt allerdings am Faktor "Alter". Meist treten Symptome dementsprechend erstmals nach dem 65. Lebensjahr auf.

Gesundheitscafé.KLEIN
                   Foto: Achterbahn Steiermark

Mögliche Auffälligkeiten einer beginnenden Demenzerkrankung:

  • Betroffene erzählen wiederholt das Gleiche und haben Schwierigkeiten, einzuschätzen, welches Verhalten in bestimmten Situationen anderen gegenüber angebracht ist
  • Sie haben Mühe, sich an Gespräche zu erinnern und finden sich in unbekannter Umgebung nicht mehr so leicht zurecht. Zudem ist das Zeitgefühl stark beeinträchtigt (wissen nicht mehr, welche Jahr/Datum oder Tag wir gerade haben)
  • Gegenstände werden nicht wiedergefunden, die Fahrtüchtigkeit ist stark beeinträchtigt
  • Betroffene können komplexen Gedanken oder Gesprächen nicht mehr folgen
  • Häufig zeigen sich Wortfindungsstörungen, die Reaktion ist verlangsamt. Auch kann es sein, dass die betroffene Person sich ungewohnt enthemmt verhält oder reizbarer und misstrauischer als früher ist.
  • Personen haben Schwierigkeiten, eine Aufgabe, die aus mehreren Komponenten bestehen, zu erledigen und haben mühe, vernünftig und praktisch mit Alltagsproblemen umzugehen.
  • Ironie und Witze werden nicht mehr so gut verstanden.
  • Optische und/oder akustische Reize werden missinterpretiert. Auch können sich Halluzinationen zeigen.


VORSICHT:

Symptome einer Demenz überschneiden sich mit jenen einer Depression. Es sollte also unbedingt abgeklärt werden, ob es sich um eine Depression handelt und therapeutische Maßnahmen gesetzt werden!
Handelt es sich um eine Depression, bessern sich die Symptome im Laufe einer entsprechenden Behandlung.

Um einer Demenz vorzubeugen, gibt es eine Reihe beeinflussbarer Faktoren:
So sind ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung ("was gut für unser Herz ist, ist auch gut fürs Hirn!"), geistige Fitness durch geistige Aktivität ("Gehirnjogging"), soziale Kontakte (wer viel ungewollt allein ist, hat ein doppelt so hohes Demenzrisiko!) und ausreichend Schlaf essenziell für unsere Gesundheit. 
Zudem sollte darauf geachtet werden, Kopfverletzungen zu vermeiden, nicht zu rauchen (rauchen erhöht das Erkrankungsrisiko um 60 Prozent!) und Bluthochdruck, Diabetes, Schwerhörigkeit sowie Depression zu behandeln.

Unser Gehirn weist bis ins hohe Alter Neuroplastizität auf. Auch bei einer bereits diagnostizierten Demenzerkrankung lohnt es sich, aktiv entgegenzusteuern! 

Prim. Dr. Peter Hlade ist Leiter der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie im Ordenskrankenhaus der Elisabethinen in Graz. Seit 2021 verfolgt seine Abteilung einen alterspsychiatrischen Versorgungsauftrag.

Gesundheitscafé_Sharepic Das Gesundheitscafé findet dieses Jahr noch an zwei weiteren Terminen im Café des Krankenhauses der Elisabethinen Graz statt.
Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich!

Nähere Informationen >> HIER