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AKTUELLES

10.10.2021

10. Oktober: World Mental Health Day

Der internationale Tag der seelischen Gesundheit erinnert uns an die Wichtigkeit der Aufklärung über psychische Erkrankung und  des Ausbaus psychosozialer Angebote in Österreich.


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Der 10. Oktober steht jährlich ganz im Zeichen der seelischen Gesundheit. Themen rund um psychische Gesundheit sind präsent wie nie.
Psychische Erkrankung kann jede/n treffen – eine Erfahrung, die immer mehr Menschen im Laufe der Covid-19-Pandemie machen mussten. Denn gerade jene krisenhafte Zeit stellte die Gesellschaft vor große Herausforderungen, die die Wichtigkeit seelischer Gesundheit mehr denn je in den Mittelpunkt rückte.
Betätigungen mit persönlicher Bedeutung – beispielsweise der wöchentliche Tanzkurs, Treffen mit FreundInnen im Café, Arbeit oder Schule – sind besonders wichtig für unsere Gesundheit. Wie wichtig diese für Lebensqualität und Wohlbefinden tatsächlich sind, merken wir meistens erst dann, wenn sie abrupt aus unserem Alltag wegfallen. Brechen Alltagsstrukturen und bedeutungsvolle Handlungsrollen, die Sicherheit, Rückhalt und Bestätigung bedeuten – wie zum Beispiel in einem Lockdown – weg, kann dies zu starken psychischen Belastungen führen, wie existenzielle Ängste, Erkrankungen oder finanzielle Sorgen.

Die sozialpsychiatrische Versorgung ist aktuell mehr gefordert denn je:
Bereits vor der Pandemie bestanden für Psychotherapie auf Krankenkasse lange Wartezeiten von mehreren Monaten, wobei der Bedarf nach psychosozialen Angeboten in den vergangenen zwei Jahren deutlich zunahm. Während der Pandemie stieg die Häufigkeit von psychischer Belastung in allen Altersgruppen. Depressive Symptomatik, Schlafstörungen und Ängste verfünffachten sich sogar. So wurden im österreichischen Depressionsbericht 6,8 Prozent der Frauen, 6,3 Prozent der Männer und 2,9 Prozent der Kinder und Jugendlichen als unter depressiven Symptomen leidend klassifiziert.

Nun, da sich die Auswirkungen dieser Ausnahmesituation auf die Psyche vieler Menschen immer deutlicher zeigen, werden – neben der Einbindung Betroffener in das psychosoziale Versorgungsnetz – insbesondere niedrigschwellige Angebote, bei denen psychisch belastete Personen ohne lange Wartezeiten andocken können, immer wichtiger.
Der Verein Achterbahn bietet diesen Menschen im Rahmen seines Gruppenangebots die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und die Gelegenheit zum Knüpfen sozialer Kontakte in entstigmatisiertem Raum. Die Gruppenbegleitung obliegt dabei sogenannten „Peers“, Menschen, die selbst Erfahrung mit psychischen Krisen haben und als „ExpertInnen in eigener Sache“ fungieren.
Um diese wertvollen, leicht zugänglichen Angebote erhalten und ausbauen zu können, bedarf es – über die Anerkennung der Selbsthilfe als Eckpfeiler zu psychischer Gesundheit hinaus – flächendeckende Aufklärung über und Enttabuisierung von psychischer Erkrankung.
Ein Gesichtspunkt, der uns allen am Herzen liegen sollte, denn: Psychische Erkrankung kann uns alle treffen.

(Bildquelle: Pixabay)